Interview Robert Aufricht - Üppige Knospen, frisches Grün, Vorfreude auf neue Weine

„Ich betrachte unsere Weinberge gerne aus einer Höhenlage und blicke zum Bodensee hinunter. Vor mir liegen unsere Gewächse und im Hintergrund erheben sich die Alpen. Das gibt’s wirklich nicht überall. Die Kombination aus Bergen, mildem Seeklima und fruchtbaren Böden ist eine gute Basis für unsere Weine“

Mit den mäßigen Temperaturen haben sich die ersten Knospen an den Weinreben entwickelt. Die Natur sehnt sich förmlich nach dem Ende des Winters. Auch an den Weinstöcken ist das Frühlingserwachen spürbar – sie recken ihre zarten Triebe der Sonne entgegen. Nun beginnt die Natur mit ihrer Arbeit. Der Winzer hat im Winter dafür die Vorarbeit geleistet. Ab November wurden die Reben geschnitten. „Um eine gute Qualität zu erreichen, verbleibt nur eine Rute an der Rebe.“ Sie wird so gepflegt, der Weinstock behält seine Form und die Säfte im Stamm können besser fließen. Jede Pflanze wurde vor dem Frühjahr auf Gesundheit und Vitalität kontrolliert. „Nur ein gut gepflegter und intakter Weinberg beschert uns hochwertige Trauben.“ Während im Weinberg ein neuer Jahreszyklus beginnt und sich immer mehr zarte Blätter und Knospen entwickeln, herrscht auch im Weinkeller geschäftiges Treiben

„Der Wein in den Fässern wird ständig beobachtet. Selbst jetzt, nach Beendigung der alkoholischen Gärung, entwickelt und verändert sich der Wein noch im Fass. Hier ist vom Kellermeister viel Fingerspitzen-gefühl gefragt. Im März und im April beginnt dann die Abfüllung in Flaschen. Zuerst ist der Weißwein und der Rosé dran, etwas später der Rotwein.“
Nun ist Geduld gefragt, auch wenn im April immer wieder Nachfragen kommen, wann man denn den neuen Jahrgang probieren könne. „Aber wir wollen das Beste aus den Trauben herausholen. Und wenn es manchmal zwei oder drei Wochen länger dauert, dann lohnt sich das Warten auch.“ Auch das ist Frühling: eine Zeit der Vorfreude auf das, was kommen wird.